Isländisches Moos ist eigentlich keine Moosart, sondern eine Flechte, die aus einer symbiotischen Beziehung zwischen einem Pilz und einer Alge entsteht. Diese Flechte ist charakterisiert durch ihre flachen, blattartigen Thalli, die in grau-grünen bis dunkelbraunen Farben erscheinen können. Isländisches Moos (Cetraria islandica) ist in den kühlen Klimazonen der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet, einschließlich Skandinavien, Nordamerika, und natürlich Island.

In Island, wo die Landschaft von kargen, offenen Flächen geprägt ist, spielt diese Flechte mit ihren geweihartigen Triebe eine wichtige Rolle in der lokalen Flora. Ihre Präsenz in der rauen, oft lebensfeindlichen isländischen Natur machte sie zu einem markanten und unverzichtbaren Bestandteil der Landschaft. Auch in Südtirol findet man das Fiebermoos oder auch Hirschhornflechte genannt, sehr häufig in den alpinen Wäldern.

Namensherkunft und Geschichtliches

In der Vergangenheit wurde Isländisches Moos von den Isländern als wichtige Nahrungsquelle genutzt, besonders in Zeiten der Nahrungsknappheit. Seine nahrhaften und medizinischen Eigenschaften halfen den Menschen, die langen, harten Winter zu überstehen. Diese enge Verbindung zur isländischen Kultur und Überlebensgeschichte trug dazu bei, dass die Flechte nach Island benannt wurde.

Der Name „Isländisch Moos“ leitet sich von den charakteristischen Wachstumsbedingungen und der geografischen Verbreitung dieser Flechte ab. Obwohl es weder ein Moos noch ausschließlich in Island vorkommt, wurde es nach dieser Region benannt, weil es dort besonders häufig zu finden ist und traditionell genutzt wurde.

Wissenswertes:

Carl von Linné, der schwedische Botaniker und der Vater der modernen Taxonomie, klassifizierte das Isländische Moos während seiner Arbeit im 18. Jahrhundert. In seinem bahnbrechenden Werk, “Species Plantarum” aus dem Jahr 1753, stellte er eine systematische Methode zur Klassifizierung von Pflanzen vor, die die Basis für die moderne botanische Nomenklatur bildet.

Isländisch Moos auf Ast
Isländisch Moos auf Ast

Linné klassifizierte das Isländische Moos als Lichen islandicus, was die binäre Nomenklatur illustriert, die er entwickelt hatte. Diese Klassifizierung unterstreicht die Zugehörigkeit der Flechte zur Gruppe der Lichen (Flechten) und betont ihre geografische Verbindung zu Island, die durch das spezifische Epitheton “islandicus” hervorgehoben wird.

Im Laufe der Zeit wurde der taxonomische Status von Lichen islandicus weiterentwickelt und angepasst. Später wurde das Isländische Moos in die Gattung Cetraria überführt, was zur aktuellen wissenschaftlichen Bezeichnung Cetraria islandica führte. Diese Änderungen reflektieren die fortlaufenden Forschungen und die Verfeinerung des Verständnisses der Beziehungen und Eigenschaften innerhalb der Gruppe der Flechten.

Isländisch Moos Steckbrief:

Eigenschaft Details
Wissenschaftlicher Name Cetraria islandica
Klasse Flechten
Verbreitung Kühle Regionen in Nordamerika, Europa und Nordasien
Habitat Hauptsächlich auf Felsen und kargen Böden in Hochgebirgen und Tundren
Erscheinungsbild Flache, blattartige Thalli, grau-grün bis dunkelbraun, oft mit weißlichen Flecken
Wirkstoffe Lichenan, Isolichenan (Polysaccharide), Usninsäure (antibakteriell), diverse Phenolsäuren und Flavonoide (antioxidativ)
Anwendungen Medizinisch: Husten, Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, Hautpflege. Industriell: Lebensmittelindustrie, Kosmetik
Heilwirkung Schleimlösend, antibakteriell, entzündungshemmend, immunsystemfördernd, schleimbildend
Sammelzeit Ganzjährig, vorzugsweise Sommer und früher Herbst
Verarbeitungsformen Getrocknet, pulverisiert, als Extrakt oder Tinktur, in Salben und Cremes, als Tee
Besonderheiten Wird wegen seiner hohen Toleranz gegenüber Kälte und seiner Anpassungsfähigkeit an karge Umgebungen geschätzt.

Isländisches Moos enthält eine Vielzahl von bioaktiven Substanzen, die seine gesundheitsfördernden Eigenschaften erklären:

  • Polysaccharide: Lichenan und Isolichenan sind die Hauptpolysaccharide. Sie bilden bei Kontakt mit Wasser eine schleimbildende Substanz, die beruhigend auf die Schleimhäute wirkt.
  • Usninsäure: Ein sekundärer Pflanzenstoff mit starken antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften.
  • Fumarprotocetrarsäure: Ein Lichenin, das ebenfalls antimikrobielle Aktivität zeigt.
  • Flavonoide und Phenolsäuren: Diese wirken als Antioxidantien und helfen, den Körper vor oxidativem Stress zu schützen.

Medizinische und therapeutische Anwendungen

  • Atemwegserkrankungen: Die schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften machen Isländisches Moos zu einem effektiven Mittel gegen Husten, Bronchitis und andere Erkrankungen der Atemwege. Es wirkt reizlindernd und erleichtert das Abhusten von Schleim.
  • Gastrointestinale Gesundheit: Die schleimbildenden Polysaccharide schützen die Magenschleimhaut vor Reizungen und können bei der Behandlung von Gastritis und anderen Entzündungen des Magen-Darm-Trakts hilfreich sein.
  • Immunsystem: Die antimikrobiellen Eigenschaften unterstützen das Immunsystem, indem sie helfen, pathogene Bakterien und Pilze abzuwehren.

Anwendungsformen

  • Tee: Ein Aufguss aus Isländischem Moos kann mehrmals täglich getrunken werden, um seine wohltuenden Eigenschaften zu nutzen. Ca. 1-2 Teelöffel getrocknetes Moos mit kochendem Wasser übergießen und 10-15 Minuten ziehen lassen.
  • Extrakte: Flüssigextrakte oder Tinkturen können konzentrierter wirken und werden oft für medizinische Zwecke verwendet.
  • Nahrungsergänzungsmittel: In Kapselform ist es eine bequeme Möglichkeit, die Vorteile von Isländischem Moos zu nutzen, insbesondere zur Stärkung des Immunsystems.
  • Topische Anwendungen: Salben und Cremes mit Isländischem Moos sind für die Behandlung von Hautproblemen wie Ekzemen oder Psoriasis nützlich.
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Isländisch Moos als Hausmittel

Isländisch Moos gegen Husten und Atemwegserkrankungen

Isländisches Moos wird traditionell zur Linderung von Husten und anderen Symptomen von Atemwegserkrankungen verwendet. Die Schleimstoffe, die es enthält, können reizlindernd wirken und helfen, festsitzenden Schleim zu lösen, was das Atmen erleichtert. Ein Tee oder Sirup aus Isländischem Moos kann beruhigend wirken und ist besonders nützlich bei trockenem Reizhusten.

Isländisch Moos gegen Magen-Darm-Beschwerden

Dank seiner schleimbildenden Eigenschaften ist Isländisch Moos hilfreich bei der Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Gastritis und Sodbrennen. Es bildet eine schützende Schicht über der Magenschleimhaut, die vor Irritationen durch Säure schützt und den Heilungsprozess unterstützt.

Isländisch Moos gegen Hautprobleme

Aufgrund seiner antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften kann Isländisches Moos in Salbenform zur Behandlung von Hautproblemen wie Ekzemen, Psoriasis oder Hautirritationen eingesetzt werden. Es fördert die Heilung und kann helfen, die Haut zu beruhigen und Entzündungen zu reduzieren.

Isländisch Moos zur Stärkung des Immunsystems

Isländisches Moos enthält Substanzen, die das Immunsystem stärken und die allgemeine Abwehrkraft des Körpers unterstützen können. Die Einnahme als Tee oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln kann besonders in den kalten Monaten oder bei erhöhter Anfälligkeit für Infektionen sinnvoll sein.

Isländisch Moos in der Lebensmittelindustrie

Neben medizinischen Anwendungen wird Isländisches Moos auch als Verdickungsmittel und Stabilisator in der Lebensmittelindustrie verwendet. Es ist besonders beliebt in der Produktion von veganen und vegetarischen Produkten, wo es als Geliermittel oder Texturverbesserer dient.

Isländisch Moos in der Kosmetik

In der Kosmetikindustrie wird Isländisches Moos wegen seiner hautberuhigenden Eigenschaften geschätzt. Es wird in verschiedenen Hautpflegeprodukten eingesetzt, um Irritationen zu lindern, die Hautfeuchtigkeit zu erhöhen und die Hautbarriere zu stärken.

Isländisch Moos sammeln, trocknen, aufbewahren

Beim Sammeln von Isländisch Moos gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit du sowohl die Qualität des Mooses sicherstellst als auch die Umwelt schützt. Die optimale Jahreszeit zum Sammeln ist normalerweise der Spätsommer bis Herbst, nach der Hauptwachstumsperiode. Zu dieser Zeit sind die Thalli voll entwickelt und enthalten optimale Mengen an Nährstoffen und bioaktiven Substanzen.

Isländisch Moos trocknen
Isländisch Moos trocknen

Suche dir für das Sammeln einen trockenen Tag aus. Nasses oder feuchtes Moos kann schwer zu trocknen sein und ist anfälliger für Schimmelbildung. Wenn du das Moos entnimmst, mach das bitte vorsichtig, indem du es nahe am Boden abschneidest oder abzupfst. Versuche, die Flechte nicht mit ihren Wurzeln (Rhizoiden) zu entfernen, da dies die Regeneration erschweren würde. Achte darauf, nur so viel Moos zu nehmen, wie du wirklich benötigst, und genügend Material zurückzulassen, damit sich die Population erholen kann. Das ist wichtig, um die Ökosysteme nicht zu schädigen.

Nach dem Sammeln solltest du das Moos reinigen, indem du Schmutz und anhaftendes Material trocken durch sanftes Schütteln oder Bürsten entfernst. Zum Trocknen breite das Moos in einer dünnen Schicht an einem luftigen, schattigen Ort aus. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung, da diese die wertvollen Inhaltsstoffe zerstören kann. Schließlich solltest du das getrocknete Isländisch Moos in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren. So bleibt es mehrere Monate haltbar.

Hinweise

  • Allergien: Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Flechten oder ihren spezifischen Inhaltsstoffen sollten vor der Verwendung Vorsicht walten lassen.
  • Beratung: Bei anhaltenden oder schweren Beschwerden sollte medizinischer Rat eingeholt werden, bevor Isländisches Moos als Heilmittel eingesetzt wird.

Wissenschaftliche Forschung und Studien

Wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit von Isländischem Moos in verschiedenen Anwendungen bestätigt, insbesondere seine antimikrobiellen und schleimlösenden Eigenschaften. Die Forschung konzentriert sich auch auf seine potenziellen antiviralen Eigenschaften und die Möglichkeit, es als natürliche Quelle für neue antimikrobielle und antivirale Wirkstoffe zu nutzen.

 

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